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DIE DORFCOMBO  im Lamm/ Durmersheim
Einen Abend mit Christmas Rock gab es am 23.12.2000 im Lamm in Durmersheim.
Das Publikum war ausgehfreudig und bereits bei der Vorgruppe „Rheinhafen" war der Saal gefüllt. Rheinhafen hat sich dem Mainstream Rock verschrieben und spielt mit zwei Gitarren, Bassgitarre, Schlagzeug. Alle drei Gitarristen singen und so hat die Band, trotz kleiner Besetzung, relativ viel Ausdrucksmöglichkeiten. Im durchweg eigenen Programm der Band finden sich Titel wie „Isolation„ oder „Black Sunshine", die, sowohl von der Headline als auch von der Komposition her, durchaus ein größeres Publikum ansprechen könnten. Rheinhafen schafft es, die Zuhörer für den Auftritt der Dorfcombo aufzuwärmen.
Mit „Jetzt geht´s los" beginnt die Dorfcombo ihr Konzert. Drei Bläser huschen im Nikolauskostüm über die Bühne und beginnen zu shaken. Sänger Ralf Mauer ist sofort am Bühnenrand und animiert das Publikum und von Beginn an ist man sicher, dass ein kurzweiliger Abend bevorsteht. Die Band kann auf eine Fülle von Songs zurückgreifen, die in der Region bereits Kultstatus erlangt haben. Mit „Es ist immer einer besser" erreichte man, wie sinnig,  sogar Platz 2 der SWR Hitparade. Und es gibt im Programm noch viel mehr Songs, die Hitqualitäten besitzen. Auch auf der neuen CD „Überdosis" finden sich Titel, die von der Qualität der Texte im deutschsprachigen Raum  ihresgleichen suchen. Der Dorfcombo gelingt es immer, eine Einheit zwischen Inhalt des Textes und dem Ausdruck der Musik zu schaffen. Die meisten Texte sind witzig, geradezu brilliant, gespickt mit Irionie und hintersinnigem Humor. Die Komponisten der Band bedienen sich dazu aller möglichen Elemente aus den verschiedenen Gattungen der Popmusik und gestalten die Songs zu musikalischen Cartoons. Ob Rock´n Roll, Reggae und Bluesrock, stets wird mit verstecktem Spott die Musik auf den Arm genommen.
Aber wenn sich der Keyboarder  Michael Winter ernsten Themen widmet - wie bei dem Song „Nach all den Jahren" - wird die Musik ebenfalls ernsthaft und führt den Zuhörer zur Besinnlichkeit - der richtige Moment, um die Wunderkerzen zu zücken. Doch überwiegend ist die Show so gehalten, dass Spaß und Freude rüberkommt. Das Konzert wirkt wie eine Art inszenierte Musikkomödie, bei der die Musiker wie Schauspieler die Bühne benutzen. Jeder weiß genau, wann er im Vordergrund zu stehen hat und wann er sich zurückziehen muss, um anderen den Vortritt zu lassen. Doch auch im Hintergrund weiß jeder, sich in Szene zu setzen.
So entsteht Bewegung auf der Bühne und die Zuschauer verfolgen gebannt das Geschehen. Obwohl jedem klar sein muss, dass viele Showelemente einstudiert sind oder im Laufe der Zeit spontan entstanden sind und wiederholt werden, so wirken die Gags niemals künstlich oder gestelzt. Die Lockerheit der Band besticht und man hat den Eindruck, die Musiker leben ihren Humor auf der Bühne aus.
Spieltechnisch betrachtet verfügt die Dorfcombo über eine professionell spielende Rhythmusgruppe und hat für Gitarre, Saxophon und Trompete gute Solisten.
Der Sänger verfügt über alle Qualitäten, die ein Frontmann braucht. Er hat Charisma,  Charme und Humor und besticht mit kräftiger Stimme und guter Gesangstechnik. Mit Leichtigkeit gelingt es ihm die Menge zu lenken und zum Mitsingen zu motivieren.
Mit dem Toningenieur Kai Döhring hat die Dorfcombo zudem einen Spitzenmann am Mischpult, der einen vollen Sound mit satten Bässen zaubert, bei dem aber Gesang und Ansagen trotzdem jederzeit transparent bleiben. Alle Instrumente klingen natürlich und ausgewogen.
Alles in allem gesehen bietet die Dorfcombo eine witzige, professionelle Show. Keiner ging aus dem Konzert ohne ein Schmunzeln auf den Lippen und viele mit der neuen CD „Überdosis" unter dem Arm.
Heinz Reinlein

KONZERTBERICHTE